Frühjahr 2019: Das fliegende Klassenzimmer – fliegende Teppiche

Viele Klassenräume ähneln, was ihre akustischen Eigenschaften betrifft, Hallenbädern. Der Lärmpegel schraubt sich hoch und schon aus kurzer Entfernung ist ein genaues Verstehen von Gesprochenem nicht mehr gut möglich. Ein Pegel von 90 –100dB wird schnell erreicht. Gründe dafür sind die glatten Wände, welche kaum Schall „schlucken“ und eine ungünstige Geometrie der Wände.

Ein Grundgesetz der Akustik lautet: Eingangswinkel der Schallwellen = Ausgangswinkel, d. h. zwischen parallelen Wänden pendelt der Schall unzählige Male hin und her. Er „baut sich auf“. Jeder kennt die tollen Klangerlebnisse beim Singen im Badezimmer.

Ein weiteres Akustikgesetz besagt, dass harte Materialien den Schall besser reflektieren als weiche, z.B. Fliesen bzw. Teppiche oder Vorhänge. Um den Lärmpegel niedrig zu halten und eine „trockene“ Akustik zu erreichen, bedarf es daher bestimmter Adaptierungen: Einsatz weicher Materialien und einer „verschachtelten“ Dämmung paralleler Wände.

Die ersten Klassen haben sich für das Verweben von Textilresten entschieden und neben dem Akustikeffekt auch eine Verschönerung ihrer Klassen erreicht.