Konzentrationslager Mauthausen

Am 13. Mai waren die vierten Klassen mit ihren Klassenvorständen und den Geschichte-Lehrerinnen im Konzentrationslager Mauthausen.

Bei der Anreise war die Stimmung im Bus noch lustig. Aber als wir beim Steinbruch des KZ Mauthausen ankamen, löste sich diese schnell auf. Da es regnete, passte das Wetter perfekt zu unserer Stimmung. Viele Schüler waren nämlich niedergeschlagen und manchen war sogar übel. Obwohl die Tragödie des Konzentrationslagers bereits über 70 Jahre her ist, hatten wir das Gefühl, als würde der Geruch von Tod und Verwesung immer noch in der Luft liegen. Der See, vor dem wir standen, grün-braun und modrig.

Wir sahen die "Fallschirmspringer-Wand", wo Insassen des Lagers von SS-Aufsehern hinuntergestoßen worden waren. Falls sie den Sturz überlebt hätten, wären sie in den See gefallen und ertrunken.

Dann gingen wir über die Todesstiege hinauf zum Hauptlager. Für viele von uns war das etwas anstrengend. Man muss sich aber vorstellen, dass die KZ-Häftlinge das mit einem leeren Magen und mit einem 50 kg schweren Steinblock auf dem Rücken schaffen mussten. Noch dazu waren damals die Stufen ganz unterschiedlich hoch gewesen.

Weil am Sonntag vor unserer Exkursion eine große Gedenkfeier anlässlich der 70 Jahre zurückliegenden Befreiung der Häftlinge stattgefunden hatte, sahen wir bei den Denkmälern und Gedenktafeln ganz viele Blumen, Bilder und Kerzen. Sogar der Herr Bundespräsident hatte einen Kranz zum österreichischen Denkmal gebracht.

Da auch andere Schulklassen unterwegs waren, mussten wir konzentriert aufpassen und zusammenbleiben, um einander nicht zu verlieren. Im Lager und in den Baracken war die Stimmung auf dem tiefsten Punkt angekommen. Wir sahen nämlich die Gaskammer, das Krematorium, wo die Ermordeten verbrannt worden waren, die Genickschussecke und den steinernen Seziertisch, auf dem Experimente an Menschen ausprobiert worden waren. Die Luft hier war stickig, der Hals war wie zugeschnürt und wir fühlten uns kein bisschen mehr wohl. Andauernd dieser schreckliche Gedanke, dass in diesem Massenmordlager damals unendlich viele Juden, Andersgläubige, Menschen, die nicht "dazu gehörten" und Leute, die sich nicht in die "Hitlergesellschaft" einbringen konnten oder wollten, gequält, geschlagen und getötet wurden.

 

Bericht von Tanja Hofer und Lena Schuster (4a)

 

Beide schreiben zum Schluss noch ganz persönliche Gedanken:

 

Tanja: "Die Führung von Frau Allerstorfer war sehr ausführlich und interessant, und daher glaube ich jetzt, dass das Konzentrationslager Mauthausen der schlimmste Ort in Österreich ist."

 

Lena: "Diese ganze Atmosphäre hat mich wirklich bedrückt und obwohl ich viel Neues dazugelernt habe und es sehr interessant gewesen ist, bin ich trotzdem froh gewesen, wieder nach Hause zu fahren. Daheim ist mir das alles nicht aus dem Kopf gegangen und ich habe sehr viel und lange darüber nachgedacht. Es ist nicht lustig, über so etwas Späße zu machen, weil es ja wirklich passiert ist und dieser schlimmen Tragödie viele Tausende Menschen allein in Mauthausen zum Opfer gefallen sind."

 

Fotos: Lena Schuster (4a)