Räumungsübung mit Drehleiter und Atemschutztrupp

Einer unserer ÖKOLOG-Schwerpunkte ist der Kontakt zu heimischen Vereinen bzw. Institutionen der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg. Deshalb nahm Herr Lanzerstorfer, der an unserer Schule für den Brandschutz verantwortlich ist, bereits im Dezember mit dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rohrbach-Berg Kontakt auf. Herr Martin Wakolbinger war sofort dazu bereit, am Ende dieses Schuljahres mit einigen seiner Feuerwehr-Kollegen eine groß angelegte Räumungsübung bei der Hauptschule durchzuführen. Damit sollte den Schüler/innen ein realistischer Brandeinsatz gezeigt werden.

Im März wurde schließlich der Plan für diese Übung ausgearbeitet. Man ging von der Annahme aus, dass es im Physik/Chemie-Lehrmittelkabinett zu einer starken Rauchentwicklung kommt, die eine rasche Räumung des Schulgebäudes erfordert. Eine Klasse aus dem Physiksaal kann allerdings den Fluchtweg über das Stiegenhaus nicht mehr benützen und muss daher mittels Bezirksdrehleiter vom Dach des Turnsaaltraktes gerettet werden.

Am Dienstag in der letzten Schulwoche ist es schließlich soweit. Um 10:00 Uhr wird das Rauchgerät angeliefert. Natürlich heimlich, denn man will ja den Überraschungseffekt nicht verlieren. Kurz nach der großen Pause geht das Gerät in Betrieb, was bereits nach wenigen Minuten zu einer starken Verrauchung des PC-Kabinettes und des Ganges vor dem Physiksaal führt.

Der Räumungsalarm wird um 10:55 Uhr mittels Schulglocke ausgelöst. Gleichzeitig wird die FFW Rohrbach-Berg durch einen Telefonanruf alarmiert. Die Schule ist nach ca. zwei Minuten geräumt, und die Kinder sind am Versammlungsplatz hinter dem Finanzamt in Sicherheit gebracht. Die Lehrer/innen melden sofort die Schülerzahlen bei der Listenführerin Frau Lindorfer. Damit soll festgestellt werden, ob eventuelle Personen abgängig sind, was natürlich sofort der Feuerwehr gemeldet werden müsste.

Schon nach ganz kurzer Zeit trifft die Feuerwehr am "Brandort" ein (Kommandofahrzeug, Tanklöschfahrzeug, Bezirksdrehleiter und insgesamt 12 Feuerwehrmänner). Der Brandschutzbeauftragte der Schule informiert den Einsatzleiter über die aktuelle Lage in der Schule. Ein dreiköpfiger Atemschutztrupp sondiert mittlerweile bereits das verrauchte Obergeschoß. Die Strom- und Gasversorgungsstelle der Schule wird gefunden und fiktiv abgeschaltet.

Sofort beginnt auch die Rettung der 2a Klasse vom Dach des Turnsaaltraktes, was natürlich für diese Schülerinnen und Schüler ein besonderes Erlebnis ist. In der Zwischenzeit sind auch die vorher evakuierten Schüler/innen zum Schulgebäude zurückgekommen, um den Feuerwehreinsatz aus nächster Nähe mitzuerleben. Sie wissen ja jetzt bereits, dass es sich um eine Übung bzw. eine Schauvorführung der FFW handelt. Weil dieser Dienstag ein extrem heißer Sommertag ist, kommt es vor allem für die Einsatzkräfte mit den Atemschutzmasken zu einer starken körperlichen Belastung. In Strömen rinnt den Männern der Schweiß als allen Poren, als sie schließlich 25 Minuten nach der Alarmierung die Räumungsübung beenden und mit Mineralwasser ihren Flüssigkeitshaushalt wieder ausgleichen dürfen.

Für die Schüler/innen und für die Lehrkräfte ging es nun in der Aula der Hauptschule weiter. Herr Lanzerstorfer erklärte den Sinn dieser Räumungsübung und machte auch eine kurze Analyse, die durchaus positiv ausfiel. Es waren beim Verlassen des Schulgebäudes die Fenster und Türen geschlossen worden, um unnötigen Luftzug zu vermeiden, und der Weg zum Versammlungsplatz war ebenfalls diszipliniert zurückgelegt worden.

Natürlich bedankte er sich im Namen der Schule bei den Feuerwehrmännern, die für diese Übung ja Dienste getauscht oder sich Urlaub bzw. Zeitausgleich genommen hatten. Und der kräftigte Applaus würdigte die Brandschutz-Schau der FFW Rohrbach-Berg.

Der letzte Part gehörte dann aber FFW-Kommandant Wakolbinger, der wie die meisten seiner Kollegen ja vor Jahren selber einmal Schüler unserer Hauptschule gewesen war. Er fasste den Einsatz noch einmal zusammen, gab wertvolle Tipps für Einsätze und machte natürlich auch Werbung für die Nachwuchsgruppen der Feuerwehren in unserer Region. Die Freiwillige Feuerwehr braucht ständig umfassend ausgebildete Einsatzkräfte, damit die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden kann. Und diese Ausbildung sollte bereits im Jugendalter beginnen. Dass die Jugendgruppen der FFW dabei auch eine tolle Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung bieten, muss wohl nicht extra erwähnt werden, denn in den Medien kann man das immer wieder mitverfolgen.

 

Im vorigen Schuljahr hat uns der Alpenverein besucht, heuer hat sich die Feuerwehr vorgestellt. Liebe Schülerinnen und Schüler, in unserer Region gibt es tolle Möglichkeiten, dass man in seiner Freizeit sinnvoll aktiv werden kann. Also nützt solche Angebote!