Alpendorf 2016

Montag - erster Tag:

Als wir am Abreisetag in der Früh zum Bus kamen, der beim Freibad auf uns wartete, schüttete es in Strömen. Und es war auch die Vorhersage für die nächsten Tage nicht unbedingt berauschend. Aber es sollte alles anders kommen.

Denn schon bei unserer ersten Station in Salzburg hatte der Regen aufgehört. Das hob natürlich unsere Laune ganz enorm. Nach einer kurzen Wanderung über den mit unzähligen Liebesschlössern gespickten Makartsteg durften wir uns im Haus der Natur frei bewegen. Dieses Erlebnishaus hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wer im Science-Center noch nicht ganz auf seine Rechnung kam, der suchte sich eben in der Vergangenheit sein Interessensgebiet oder beschäftigte sich mit der Weltraumausstellung. Herrliche Mineralien aus aller Welt, bunte Fische im Aquarium, der Reptilienzoo usw. – die Zeit verging wie im Flug.

 

Danach folgte ein Spaziergang durch die Salzburger Altstadt. Die Lehrer/innen gaben immer wieder Erklärungen, und so steckten wir auch auf diesem Weg unsere Nasen in alle möglichen Geschäfts- oder Kulturthemen.

Pferdeschwemme, Getreidegasse, Geburtshaus von Mozart, Starbucks Coffee, Fiaker auf dem Residenzplatz, ein Blick in den Dom, Tribünenaufbau für die Jedermann-Aufführung, Festungsgasse mit Blick über die Dächer, …

 

Irgendwann am frühen Nachmittag brachte uns der Bus zum Schloss Hellbrunn, wo uns ein ziemlich seltsamer Führer durch den Garten mit den Wasserspielen lotste. Am Anfang wollte noch keiner von uns nass werden, doch mit Fortdauer des Rundgangs bekam jeder seine Portion von dem erfrischenden Nass ab, das aus versteckten Düsen spritzte.

 

Die nächste Station war Bischofshofen, wo uns Herr Laher die riesige Paul-Außerleitner-Schisprungschanze erklärte. Wir erklommen die steilen Stufen, um auch vom Absprungturm zu erahnen, mit welchem Mut die Schispringer am Ende der Vierschanzentournee im Jänner über diesen 140 m Backen fliegen. Schließlich hatten wir das Glück, auch noch finnische Springer beim Training auf der Mattenschanze bewundern zu können.

 

Gegen 17:30 Uhr kamen wir aber dann im Jugendhotel Weitenmoos in Alpendorf bei St. Johann im Pongau an. Wir bezogen unsere Quartiere und durften anschließend mit der ausgezeichneten Küche des Heimes Bekanntschaft machen. Am ersten Abend erkundeten wir die vielfältigen Möglichkeiten in der Umgebung der Unterkunft und beschnupperten gleich einmal die Schüler/innen aus den anderen Schulen.

 

Dienstag - zweiter Tag:

Nach einem ausgiebigen Frühstück transportierte uns ein Bus durch den Pongau und den Pinzgau zu den Krimmler Wasserfällen. Diese gewaltigen Katarakte mussten wir uns natürlich ganz aus der Nähe anschauen, und deshalb stiegen wir im Sprühnebel entlang der stürzenden Wassermassen viele Höhenmeter nach oben zur Mittelstation. Mit Frau Eder wanderten die besonders ausdauernden Schüler/innen bis ganz hinauf zum dritten Wasserfall. Nachdem wir wieder unten im Tal angekommen waren, mussten auch schon die ersten Blasen an den Füßen behandelt werden.

 

In Mittersill hatten wir anschließend eine Stunde lang Zeit, um das Zentrum des Nationalparks Hohe Tauern zu erforschen. Besonders beeindruckte uns eine spannende 3D-Animation über die Entstehung dieses gewaltigen Gebirgszuges. Wir krochen auch durch einen Murmeltierbau und kühlten die Hände an einem eisigen Block von Gletschereis.

 

Nachdem wir in einem Supermarkt unsere Knabber- und Trinkvorräte ergänzt hatten, genossen wir wieder die Spielmöglichkeiten beim Heim. Funcourt, Tretcartbahn, Schwimmbad, Minigolfanlage, Volleyballwiese, Trampolin, Fußball-EM im Fernsehraum etc. Oder wir hatten einfach Spaß auf den Zimmern, bis es Zeit zur Bettruhe war und wir leider wieder unsere Handys bei Frau Eder und Herrn Laher abgeben mussten. Ergänzt werden muss auch noch, dass an diesem Abend Laura H. zu uns nachgebracht wurde, die ja krankheitshalber die Anreise mit der Gruppe nicht mitgemacht hatte. Leider musste Magdalena M. nach Rohrbach heimreisen, weil bei ihr eine Krankheit im Anmarsch war. Nico W. hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon Halsschmerzen und begann in der Folge so stark zu husten, dass er sogar in ein anderes Zimmer verlegt wurde.

 

Mittwoch - dritter Tag:

An diesem Tag standen auch wieder ziemliche Herausforderungen auf dem Programm. Bei der „Alpendorf-Rallye“ schickten uns die Besitzer des Jugendheimes auf eine Foto-Schnitzeljagd durch den Urlaubsort Alpendorf. Dabei machten wir wieder ordentlich Höhenmeter, denn dieser Ort mit seinen zahlreichen Hotels liegt mitten in einem steilen Hang. Eine 3b-Gruppe war ziemlich erschöpft, weil sie sich verlaufen hatte und nicht mehr zum Heim zurückfand. Per Handy-Kontakt wurde sie schließlich ziemlich zerstritten von Mitschülerinnen „gerettet“.

Für die erfolgreichsten Orientierungs-Gruppen gab es später Preise vom Hotelchef.

 

Der zweite Teil dieses Tages nannte sich „Adventure-Day“. Dabei wurden unser Mut, unsere Kraft und Ausdauer und vor allem unsere Überwindung auf eine extrem harte Probe gestellt. Zwei harte Kerle von einer Adventure-Firma zeigten uns auf waghalsigen Kletterstationen die Grenzen auf. Kriechen und Hangeln auf einem Seil, die Überwindung eines hohen Hindernisses durch Teamarbeit, die Besteigung eines hohen Baumstamms, ein kniffeliges Vertrauensspiel und eine lange Flying-Fox Abfahrt – nicht jeder von uns bewältigte die geforderten Aufgaben.

Leider musste Christoph S. nach einem harmlos aussehenden Rempler sogar mit der Rettung in das Krankenhaus gebracht werden, weil er starke Schmerzen im Bauchraum verspürte und die Ärzte diese Verletzung ganz genau abklären wollten. So musste unser Mitschüler zwei Tage im Spital verbringen und wir durften ihn erst wieder vor der Heimreise am Freitag abholen.

Und da war auch noch Johannes N. Er ließ sich von einer Biene in den Fuß stechen. Dieser an sich harmlose Vorfall ließ seinen Vorderfuß jedoch stark anschwellen und setzte ihn bis zur Heimfahrt außer Gefecht – Schonung – Bein hochlagern – Salbe drauf – keine Spiele mehr - usw.

 

Donnerstag – vierter Tag:

Auf uns wartete die gewaltige Anlage von Burg Hohenwerfen. Nachdem wir den Burgberg erklommen hatten, führte uns die „Heidi“ durch das Mittelalter. Wir bestiegen den Glockenturm, wo uns der starke Wind die Haare zerzauste. Und natürlich besichtigten wir auch die gruselige Folterkammer und das Burgverlies im Hungerturm. Nach dem Rundgang durch die Gemächer der Burg führten uns drei Falkner die Flugkünste aller heimischen Greifvögel vor. Es war imposant zu sehen, wie diese Vögel mit den sehr starken Winden rund um die Burg spielten.

 

Den Nachmittag verbrachten wir im Heim. Nachdem ein gewaltiger Gewitterschauer durch den Pongau gezogen war, hatten sich die Lehrer/innen abwechslungsreiche Spiele einfallen lassen, bei denen jeder zum Einsatz kam und seine Talente ausspielen durfte. In einem Gruppenwettkampf mussten Punkte gesammelt werden, als Siegespreis winkte der Pongau-Schatz, ein Berg von Süßigkeiten. Fußballspiele, Schwimmwettkämpfe, ein Tretcart-Rennen, Federball, Boccia, Tischtennis, Ball über die Schnur, Völkerball – es gewann die Gruppe, welche die Fähigkeiten ihrer Spieler/innen am besten eingesetzt hatte.

 

Freitag – fünfter Tag:

Vom Heim aus wanderten wir bis ins Tal hinunter zur Liechtenstein-Klamm. Diese größte Klamm-Schlucht Österreichs war noch einmal ein Highlight für uns. Das Wasser der Großarler Ache hat sich hier kurz vor der Mündung in die Salzach so tief in das Kalkschiefer-Gestein hineingefressen, dass man manchmal sogar den Himmel nicht mehr sehen kann. Auch auf dieser Wanderung machten wir natürlich wieder unzählige Fotos mit unseren Handys. Gegen Mittag wartete uns der Rohrbacher Bus bereits beim Ausgang der Klamm. Wir holten noch unseren Mitschüler aus dem Krankenhaus ab, luden im Heim das Gepäck ein und traten dann die Heimreise an.

 

Ein Zwischenstopp in Salzburg beim Hangar 7 führte uns in die Welt von Red Bull. Rennautos, Flugzeuge, Hubschrauber, Motorräder – viele tolle Ausstellungsstücke zeugen vom Sport-Sponsering der Energy-Drink-Firma. Nach dem neugierigen Besuch der exklusiven Kloanlagen und einem erfrischenden Eis brachte uns der Bus wieder nach Rohrbach, wo uns die Eltern bereits "sehnsüchtig" erwarteten.

 

 

Fotos: R. Eder, A. Holly, C. Lanzerstorfer