10.2. 2020: Lila Winkel – Zeitzeugin der 2. Generation

 

"Es ist eine unheimliche Freude für mich als Leiter der NMS Rohrbach, dass ich sagen kann, diese Veranstaltung gehört mittlerweile zu unserer Schulkultur. Seit 5 Jahren findet die Zusammenarbeit statt und jedesmal sind Lehrpersonen und SchülerInnen begeistert. Begeistert ist das falsche Wort - betroffen. Diese Aktion ist so wertvoll, dass es kaum etwas Vergleichbares gibt. Der Besuch der 4. Klassen in der Gedenkstätte Mauthausen, kann diesen Vortrag nur ergänzen, aber sicher nicht ersetzen."

Ingrid Portenschlager, geb. 1949, erzählt, was es für sie bedeutete, von einem schwer traumatisierten Menschen erzogen zu werden. Schon als Kind empfand sie, dass ihren Vater etwas Bedrückendes umgab, jedoch sprach er viele Jahre nicht über seine Erlebnisse.

Nachgeborene sind durch die Erlebnisse ihrer Eltern ebenfalls traumatisiert. Ingrid Portenschlager ist so eine Nachgeborene. Sie ist die Tochter von Ernst Reiter, der 4 ½ Jahre im KZ Flossenbürg inhaftiert war. Er verstarb 2006.

Der Einsatz dieser Nachgeborenen ist deshalb von so großer Bedeutung, weil Zeitzeugen leider bald nicht mehr zur Verfügung stehen, aber die Erinnerung unbedingt weitergehen muss. Die Kinder der Zeitzeugen sind sehr wohl in der Lage, die Geschichte ihrer Eltern weiterzugeben sowie aufzuzeigen, wohin Intoleranz, Vorurteile und Verhetzung führen können.

Ingrid Portenschlager ist seit 2012 an Schulen als Zeitzeugin der 2. Generation tätig, spricht über ihre traumatische Kindheit, über Ausgrenzung und Verspottung‚ darüber, ein “Kind eines KZ-Häftlings” zu sein und erzählt die Geschichte ihres Vaters.

Als Erinnerung an den Vortrag übergaben die Vortragenden an Organisatorin Stefanie Wax "Steine aus dem KZ Flossenbürg".