Lehrer-Exkursion ins Waldviertel

Auch heuer startete ein Großteil unseres Lehrkörpers zu einer Bildungsreise. Ziel der Exkursion war dieses Mal das Waldviertel. Herr Eder hatte den Ausflug organisiert und für den Freitagnachmittag und für den Samstag ein interessantes Programm zusammengestellt.

 

Naturparkzentrum UnterWasserReich Schrems

Bei unserem ersten Programmpunkt tauchten wir in die faszinierende Welt der Waldviertler Teiche und Moore ein. Es erwartete uns eine Erlebnis–Ausstellung im Innenbereich der Station und der Wassergarten mit Fischottergehege im Freien. Eine atemberaubende Stimmung vermittelte die romantisch glitzernde Wasserfläche der Torfwanne.

 

"Waldviertler"-Schuhwerkstatt in Schrems

Der zweite Programpunkt am Freitag war der Besuch der „Waldviertler“-Schuhwerkstatt. Hier ein kurzer Auszug aus dem Brief von Heini Staudinger, dem Gründer dieser Schuhwerkstatt, auf seiner Homepage:

"Schuhe machen ist viel Arbeit. So ist es. So wie es ist, ist es recht. Dummerweise! geht alles, was arbeitsintensiv ist, fort. Fort, ins »billigere« Ausland. Vorübergehend machte es den Anschein, als wären wir alle Nutznießer dieser neuen, globalen Wirtschaft. Unzählige Konsumgüter zu unglaublich günstigen Preisen. Nach und nach dämmert es, dass wir uns mit dieser grenzenlosen Schnäppchenjagd selber bestohlen haben. Ein Viertel der jungen Leute in Europa hat keine Arbeit. In Spanien und Griechenland sind es mehr als die Hälfte.

Arbeit ist mehr als Jobben, … in der Handarbeit werden innere Fähigkeiten außen sichtbar … mit diesem Inneren müssen/sollen wir in Kontakt bleiben. Denn tief in unserem Inneren schlummern unsere höchsten Möglichkeiten. Um diesen Schatz zu heben, brauchen wir Stille und Ruhe, Familie und Freunde und natürlich auch Arbeit. …

Nun, liebe LeserInnen, will ich mich von euch mit den starken Worten von Dorothee Sölle verabschieden, sie nennt diese Beschreibung des Lebens eine »mystische Übertreibung«: Grenzenlos glücklich – absolut furchtlos – immer in Schwierigkeiten – »alles« steht uns im Leben offen.

Das meint im Ernst

 

Betriebsrundgang bei Sonnentor

Wir entdeckten am Samstagvormittag das „Sonnentor Kräuter-Sinnes-Erlebnis“. Die Besichtigung dauerte 1,5 Stunden. Dabei erfuhren wir, wie SONNENTOR mit Bio, Handarbeit und weltweitem Export funktioniert. Der Einstiegsfilm mit anschließender Verkostung von Tee und Kabbereien brachte uns die Philosophie, die Entwicklung und die Geschichte von SONNENTOR näher. Auf der kurzweiligen Führung begleitete uns der Duft von Gewürzen und Kräutern. Also ein Erlebnis mit allen Sinnen.

 

Zisterzienser-Stift Zwettl

Den Abschluss unserer Bildungsreise bildete das Stift Zwettl, ein Kloster der Zisterzienser. Es besteht ohne Unterbrechung seit seiner Gründung im Jahr 1138 und ist damit nach dem Stift Rein und dem Stift Heiligenkreuz das drittälteste existierende Zisterzienserkloster weltweit. Typisch für ein Zisterzienserstift liegt der Klosterbau am Talboden und ist in einer Flussschleife des Kamps errichtet worden.

Von besonderer Bedeutung ist der spätromanische bzw. frühgotische Kreuzgang, der den Kreuzganghof einschließt. Der Kreuzganghof versinnbildlicht das Paradies. Weitere Gärten sind der nach Art der italienischen Palastarchitektur erbaute Abteihof und der Prälatengarten, ein seltener neobarocker Ziergarten nach englischem Vorbild. Bedeutsam sind weiters das frühgotische Brunnenhaus und der romanische Kapitelsaal mit beeindruckender Einsäulenarchitektur.

Im 18. Jahrhundert erfuhr die Klosteranlage eine massive Barockisierung. In diesen Jahren konzipierte Johann Ignaz Egedacher aus Passau die berühmte Egedacher-Orgel in der Stiftskirche.

Mit der Errichtung des angrenzenden Truppenübungsplatzes nach dem Anschluss Österreichs 1938 an das Deutsche Reich verlor Stift Zwettl über 700 Hektar Wald und Ackerflächen in der Nähe der Grenze zur Tschechoslowakei durch Zwangsverkäufe.

In den Jahren 2007 bis 2014 wurden die Stiftskirche und die anderen Gebäude des Komplexes mit Unterstützung von Bund, Land, Gemeinde und dem Verein „Freunde des Zisterzienserstiftes“ mit einem Kostenaufwand von 13 Millionen Euro komplett saniert und renoviert.

 

Fotos: Dir. Andreas, Frau Lindorfer

Quellen:

 

w4tler.at

https://www.sonnentor.com

http://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Zwettl